Umweltleistungen im Ackerbau: Anlage von begrünten Bracheflächen einkommenswirksam gestalten
Selbstbegrünte oder mit standortangepassten Kultur- und Wildpflanzen angesäte Stilllegungsflächen bieten vielfältige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und tragen so zu mehr Biodiversität bei. Bislang werden Stilllegungsprämien für Dauerbrachen auf der Basis von Standardwerten eines Bundeslandes oder einer Gebietskulisse festgelegt. Das Potenzial der begrünten Brachen für die Biodiversität wird im Regelfall nicht genutzt, solange die Opportunitätskosten nicht gedeckt werden können. In diesen Fällen ist die Stilllegung als Biodiversitätsmaßnahme aus betriebswirtschaftlicher Sicht unattraktiv. Neben den Opportunitätskosten – und damit einer ökonomischen Bewertung anhand der Entwicklung der Preisrelationen des ursprünglichen landwirtschaftlichen Produktionsverfahrens im Verhältnis zum finanziellen Ausgleich der Stilllegungsprämie – beeinflussen weitere Faktoren, wie zum Beispiel Pachtpreise oder die Entlohnung von Arbeitskräften, die Entscheidungsfindung.
Prof. Uwe Latacz-Lohmann und sein Team aus dem Institut für Agrarökonomie der Universität Kiel haben eine Kalkulation von Zahlungen für die mehrjährige Stilllegung von Ackerflächen durchgeführt. Biodiversitätsfördernde Stilllegungen können nach den vorliegenden Berechnungen dann einkommenswirksam gestaltet und insgesamt als Umweltleistung attraktiver werden, wenn der durchschnittliche Deckungsbeitrag für die Prämienkalkulation herangezogen wird.